Werkstattbrand nach Verpuffung, zwei Personen vermisst
„Werkstattbrand nach Verpuffung, zwei Personen vermisst !“
So lautete das Einsatzstichwort der Integrierten Leitstelle Erding.
Dieses Mal musste aber nicht zu einem Ernstfall sondern zu einer Einsatzübung ausgerückt werden. Das Übungsobjekt war bei der Fa. Reifen Weigl in Zaißing.
Als erstes Fahrzeug traf der Kommandowagen (Kdow) an der Einsatzstelle ein. Nach einer ersten Lageerkundung durch den 2. Kommandant Christian Schächer wurde folgende Übungslage vorgefunden:
In einer Werkstatt der Fa. Weigl kam es bei Arbeiten zu einer Verpuffung mit starker Rauchentwicklung. Zwei Handwerker wurden dabei verletzt und galten als vermisst.
Gefahrenschwerpunkte an diesem Objekt sind insbesondere zwei Werkstätten mit brennbaren Flüssigkeiten, ein Reifenlager, ein Nebengebäude mit einer Photovoltaik-Anlage, sowie in unmittelbarer Nähe ein landwirtschaftliches Anwesen.
Primäres Einsatzziel:
Personensuche, Brandbekämpfung, Abschirmung der umliegenden Gebäude, Patientenbetreuung
Zuerst galt es die vermissten Personen zu finden und den Brand zu löschen. Desweiteren musste vom einem Unterflurhydrant in Zaißing eine Schlauchleitung bis zur Einsatzstelle aufgebaut werden.
Vom eintreffenden Tanklöschfahrzeug 32/80 (8000 Liter Wassertank) wurde ein Löschangriff mit zwei C-Strahlrohren aufgebaut. Ebenso rüsteten sich zwei Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten aus, um die vermissten Personen zu suchen. Vier weitere Atemschutzgeräteträger wurden von der Besatzung des Löschgruppenfahrzeuges LF8 der FF Steinhöring gestellt. In der mit Diskonebel stark verrauchten Halle lauerten auf die Atemschutzgeräteträger weitere Gefahren. So mussten z.B. Gasflaschen geborgen und ein Heizöltank gekühlt werden.
Auch eine „verwirrte“ Person musste von den Einsatzkräften betreut werden.
Die Besatzung des Mehrzweckfahrzeuges (Florian Steinhöring 11/1) übernahm die Absperrung der Einsatzstelle sowie die Verkehrslenkung.
Ca. 10 Minuten nach Eintreffen der Feuerwehr wurden die vermissten Personen gefunden und der Brand gelöscht.
Im weiteren Übungsverlauf wurde von einem Atemschutztrupp eine Gasmessung durchgeführt.
Nach Beendigung der Übung wurde vor Ort eine Besichtigung der Fa. Weigl durchgeführt. Auf die oben genannten Gefahren wurde nochmals hingewiesen. Besonderer Augenmerk wurde auf die vorhandene Photovoltaik- Anlage geworfen.
Im Ernstfall müssen bei einer solchen PV-Anlage, erst alle Wechselrichter durch einen Fachmann abgeschaltet und noch funktionierende Kollektoren abgetrennt werden. Auf die Mindestabstände im Gebrauch mit dem Löschmittel Wasser ist wegen der bestehenden Elektrizität daher dringend zu achten.
Übungsbeobachter Gruppenführer Anton Höfer kam zum folgenden Fazit: „Alle Übungsziele wurden mit Bravour abgearbeitet. Das in der Theorie Erlernte konnte so bestens in die Praxis umgesetzt werden.“
Bei der von den Eheleuten Christa und Bernhard Weigl spendierten Brotzeit wurde nochmals über die Gefahrenpunkte an diesem Objekt fachlich diskutiert.
Die Feuerwehr Steinhöring bedankt sich nochmals recht herzlich bei der Familie Weigl für das zur Verfügung gestellte Übungsobjekt.
Weitere Informationen über die Feuerwehr Steinhöring erhalten Sie auf unserer Homepage:
Anton Höfer (Gruppenführer)