Tückische Großübung am Mittleren Isarkanal

Moosinning - Zur Schlafenszeit schaut die Welt ganz anders aus: Die nächtliche Großübung der Feuerwehr am Isarkanal bei Moosinning erwies sich sich als tückisch.

Mit Absicht hat Kreisbrandmeister Christian Seifert einen abendlichen Termin für eine große Übung am Isarkanal bei Moosinning gewählt. Dabei wurde in Dunkelheit und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt eine Ölsperre in den Isarkanal gesetzt. Hintergrund dieser Aktion: Die OMV-Deutschland GmbH betreibt eine Kerosinpipeline zum Münchner Flughafen, die bei Neufinsing über einen so genannten Düker unter den Isarkanal geleitet wird. Regelmäßige Wartungsarbeiten an der Pipeline sind die Folge.

Sollte dabei der unwahrscheiliche Fall eintreten, dass Treibstoff in den Kanal gelangt, so muss dieser 14 Kilometer flussabwärts bei Eching nahe der B 388 von den Feuerwehren Oberding, Aufkirchen, Niederneuching, Moosinning, Erding und Altenerding mittels einer Ölsperre aufgehalten und abgesaugt werden. Dabei werden sie im Alarmfall von Kräften des THW und von der Feuerwehr Steinhöring, die einen 56 000 Liter fassenden Auffangbehälter bringt, unterstützt.

Die Ölsperre lagert bei der Feuerwehr Oberding und wurde im Sommer von Peter Dietrich, Leiter des Brand- und Werkschutzes der OMV, übergeben (wir berichteten). Jetzt haben die Helfer neben dem Einbringen der Sperre auch den weiteren notwendigen Aufbau zum Abpumpen, Trennen und Abtransport des Kerosins geprobt. Dabei legte die Übungsleitung größte Aufmerksamkeit auf das Anrücken der Hilfskräfte mit ihren Fahrzeugen und Spezialanhängern sowie die Koordination an der Einsatzstelle.

„Geordnetes und diszipliniertes Verhalten schon bei der Anfahrt zum Einsatzort ist zwingend notwendig. Wir brauchen dringend Platz für die später anrückenden Spezialkräfte“, so Seifert. Soll heißen: Die anrückenden Kräfte sammeln sich an einem so genannten Bereitstellungsraum und werden von dort an die drei Einsatzabschnitte beordert.

Im Verlauf der Übung zeigten sich weitere Unwegsamkeiten. So war die Fließgeschwindigkeit des Wassers deutlich zu hoch. Sie muss also im Ernstfall sofort gedrosselt werden. Beim Einbringen der Ölsperre wurden die Kräfte durch wilden Pflanzenwuchs am Ufer des Kanals behindert, so dass sie sich verdrehte.

Ein fester Anschlagpunkt zur Besfestigung der Ölsperre an einer Uferseite fehlte gänzlich. So musste man dafür einen Baum benutzen. Das Boot der Feuerwehr Niederneuching musste man nochmals aus dem Wasser ziehen, weil bei der ersten Fahrt Wasser ins Boot geschwappt war. Trotz dieser Widrigkieten waren die Übungsverantwortlichen durchaus zufrieden mit dem Verlauf der Aktion. Dietrich und Seifert bedankten sich für die rege Teilnahme und die gute Zusammenarbeit aller beteiligten Organistionen an dieser Großübung.

Beide stellten fest, dass weitere Übungen notwendig sind und auch demnächst folgen werden. Mit dabei in Moosinning waren auch eine Delegation vom Landratsamt Erding und die Kreisbrandinspektion rund um Kreisbrandrat Willi Vogl.

sin

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.