Die Feuerwehr Steinhöring informiert! Sicher Grillen

Jetzt ist es endlich wieder soweit – die Grillsaison kann starten! Doch schon durch einen scheinbar „kleinen“ Fehler beim Anzünden oder Betreiben des Grills kann die Grillparty schnell zu einem schlimmen Ende führen. Ein abgebranntes Grillfest, schwere Verbrennungen und im schlimmsten Fall sogar ein tödlicher Unfall sind keine Seltenheit. Wenn man weiß, dass die Glut im Grill ca. 800 °C heiß wird und der Grillrost sowie das Gehäuse eines Grills 400-500 °C heiß ist, wird die Gefahr deutlicher.


Besonders vorsichtiger Umgang ist beim Grillen mit Kindern gefragt. Leider kommt es immer wieder vor, dass Kinder beim Grillen schwer verletzt werden. Diese können die Gefahren noch nicht einschätzen und oft sind Erwachsene zu unachtsam, vor allem wenn Alkohol im Spiel ist. Es ist schon oft vorgekommen, dass Haustiere od. Kinder gegen den brennenden Grill stoßen und somit schlimme Unfälle verursachen. Auch kommt es immer wieder zu Vergiftungen wenn Kinder an Grillanzündern genippt haben. Der 
Grillbereich ist kein Spielpatz! Halten Sie Kinder mindestens 2-3 Meter vom Grill fern und behalten Sie diese immer im Blickfeld. Klären Sie Ihre Kinder frühzeitig über die Gefahren beim Grillen auf und gehen Sie vor allem mit gutem Beispiel voran, um den Kindern zu zeigen wie man richtig mit dem Grillfeuer umgeht.

Beachten Sie bitte folgende Ausführungen, damit Ihnen Ihr Grillabend in schöner Erinnerung bleibt:


- Achten Sie beim Kauf eines Grillgeräts auf die DIN EN 1860 – 1 und vorzugsweise auch auf das GSZeichen, bei Gasgrills auf eine „CE“-Kennzeichnung


- Stellen Sie einen Holz- oder Gasgrill niemals in die Wohnung, betreiben Sie den Grill nie in geschlossenen Räumen wie Garagen od. Gartenlauben. Selbst bei einem bereits erkalteten Grill kann das entstehende Kohlenmonoxid - ein geruchloses, hochgiftiges Gas - in kürzester Zeit zum Tod durch Ersticken führen!


- Der Grill sollte stabil sein und auf einem festen Untergrund sicher stehen. Zu brennbaren Gegenständen wie Sonnenschirme oder Bäume muss ein ausreichender Sicherheitsabstand gehalten werden. Bewegen Sie den Grill nicht mehr wenn er schon brennt!


- Wenn Sie an einem Lagerfeuer grillen sorgen Sie für einen nicht brennbaren Streifen rund um die Feuerstelle – am einfachsten indem Sie den Grasboden abheben bis die Erde freiliegt. Am besten grillen Sie auf ausgewiesenen Feuerstellen und auf keinem Fall im Wald oder am Waldrand!


- Bei einem Gasgrill prüfen Sie vor dem Grillen ob die Anschlüsse dicht sind. Flasche und Schläuche dürfen keiner Hitze ausgesetzt sein.


- Wer mit einem Holzkohlegrill grillt sollte zur Sicherheit einen Eimer Wasser neben den Grill stellen –bei einem Gas- od. Elektrogrill hingegen dürfen aufkommende Flammen auf keinen Fall mit Wasser gelöscht werden! Hier kann der Grillrost vor dem Löschen mit Handschuhen entfernt werden und der Grill selbst ggf. mit einer Löschdecke oder Sand gelöscht werden.


- Beim Grillen sollten Sie möglichst keine Kunstfaser-Textilien tragen


- Beachten Sie beim Grillen die Windrichtung, um Gefahren durch Funkenflug und Rauchentwicklung zu vermeiden. Grillen Sie möglichst nicht bei starkem Wind. Löschen Sie bei aufkommendem Wind die Glut mit ausreichend Wasser ab und/oder vergraben Sie die Glutreste in Erde od. Sand. Beim Gasgrill besteht bei starkem Wind die Gefahr, dass die Flamme erlischt und Gas weiterhin unkontrolliert austritt.


- Nehmen Sie sich mindestens eine halbe Stunde Zeit um den Grill anzuheizen. Hantieren Sie dafür nicht mit Spiritus, Alkohol, Benzin oder Lampenöl, da es bei diesem leicht brennbaren Material zu Verpuffungen kommen kann. Dabei kommt es oft zu schweren Verbrennungen im Gesichts- und Oberkörperbereich.


- Es wird empfohlen nur Anzündhilfen zu verwenden, die von einer anerkannten Prüfstelle getestet und für sicher befunden werden, z.B. nach IN EN 1860-3 geprüfte Grillanzündhilfen mit DIN-CERTCO Zeichen. Bei der Verwendung von flüssigen Anzündhilfen sollte die Flasche über eine Ausgießhilfe und ein Sicherheitsventil verfügen, welches einen Flammenrückschlag verhindert.


- Spritzen Sie niemals flüssigen Grillanzünder in einen bereits entzündeten Grill. Durch einen Flammenrückschlag kann die gesamte Flasche in der Hand explodieren und schwerste Verbrennungen am ganzen Körper verursachen.


- Achten Sie darauf, dass die Anzündhilfe vor dem Auflegen von Grillgut vollständig verbrannt ist.


- Beginnen Sie erst mit dem Grillen wenn die Flammen erloschen sind und sich eine weiße Ascheschicht auf der Kohle gebildet hat.


- Arbeiten Sie mit einem Grillhandschuh und einer langen Zange.


- Da sich abtropfendes Fett entzünden kann, sollten Auffangschalen benutzt werden. Neben einer verringerten Geruchsbelästigung der Nachbarn hat das den Vorteil, dass weniger Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) entstehen. Das sind krebserregende Stoffe, die beim Grillen entstehen können, insbesondere wenn Fett, Fleischsaft oder Marinade in die Kohle tropft und das Grillgut dabei geräuchert wird.


- Sollte sich Fett entzünden löschen Sie niemals mit Wasser! Dabei kann eine lebensgefährliche Stichflamme entstehen. Sicherer Löschen Sie Fett mit einer Löschdecke oder Sand, wobei es meistens bereits ausreicht den Grillrost mit Grillhandschuhen vom Grill zu heben.


- Entsorgen Sie die Grillasche erst wenn diese vollständig erkaltet ist. Asche ist nicht kompostierbarund gehört somit in den Restmüll.


Sollte es dennoch zu Brandverletzungen kommen kühlen Sie die Brandwunden ca. 10-20 Minuten mit kühlem, sauberen Wasser. Ab etwa 10% verbrannter Hautoberfläche ist die Verbrennung ein Fall für denNotarzt! Bei Kindern gilt: schon eine Verbrennung in der Größe einer 2 Euro-Münze muss vom Notarzt versorgt werden. Rufen Sie dann unverzüglich Hilfe über den Notruf 112! Betreuen Sie den Patienten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.

Kleinere Verbrennungen decken Sie nach dem Kühlen möglichst keimfrei ab. Verwenden Sie jedoch niemals Hausmittel wie Mehl oder Ähnliches! Suchen Sie auch bei kleineren Verbrennungen Ihren Arzt auf.

Vroni Höfer
Schriftführerin 
Freiw. Feuerwehr Steinhöring

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